https://www.ksta.de/koeln/-braucht-oeffentlichkeit–koelner-politiker-fordern-aufklaerung-bei-forensik-erweiterung

Die politisch Verantwortlichen haben offensichtlich erkannt, dass die Unterbringungsplätze in der forensischen Psychiatrie dringend ausgebaut werden müssen. Die Umwandlung von Therapieplätzen in Patientenzimmer oder die Überbelegung einzelner Zimmer gefährden den Auftrag der Forensik, die psychisch kranken Insassen angemessen und menschenwürdig medizinisch zu behandeln. Der Kölner Gefangenenfürsorgeverein, der sich seit über 130 Jahren für die sozialen Belange von Inhaftierten einsetzt, begrüßt die Bemühungen, die Versorgungslage zu verbessern. Er weist aber auch darauf hin, dass auch psychisch Kranke im Regelvollzug oft nicht die erforderliche medizinische Behandlung erhalten, da psychische und suchtmittelabhängige Erkrankungen seit Jahren zunehmen, ohne dass das Fachpersonal in den Gefängnissen erhöht worden wäre. Auch wenn es sich um straffällig gewordene Menschen handelt, sind es Menschen, die eine angemessene Versorgung benötigen und erhalten sollten. Dies sollte nicht aus dem Blick verloren werden.

Köln, den 20.11.2020

Markus Peters/ Monika Kleine

Vorstand